"Den Menschen im Blick":Stadt führt Training gegen Diskriminierung ein

Fast jeder dritte Befragte gab 2021 in einer repräsentativen Umfrage der Stadt an, in den vorangegangen zwei Jahren diskriminiert worden zu sein. Die größte Einzelgruppe bildeten Menschen, die angaben, rassistische Diskriminierung erfahren zu haben. Dies traf auf 13 Prozent der Münchnerinnen und Münchner zu. 65 Prozent der Befragten gaben ihre Arbeitsstätte als Ort an, an dem sie solche Erfahrungen machen mussten. Die Stadt, mit etwa 40 000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in München, will gegensteuern und etabliert deshalb vom kommenden Jahr an das Fortbildungsprogramm "Den Menschen im Blick".

Die Rechtsextremismusforscherin Britta Schellenberg von der Ludwig-Maximilians-Universität hat das Training gemeinsam mit anderen Experten entwickelt, eingebunden war auch die städtische Fachstelle für Demokratie. Das Training wurde an die Besonderheiten der Stadtverwaltung angepasst und wird laut Stadt nun erstmals in Deutschland in einer Kommune fest verankert. "Es ist die Aufgabe der Stadtverwaltung, sich immer wieder selbstkritisch mit eigenen Strukturen, Routinen und Verhaltensweisen im beruflichen Kontext auseinanderzusetzen", sagte Miriam Heigl, die Leiterin der Fachstelle. Rassismus und Diskriminierung hätten oft auch eine institutionelle Dimension; wichtig sei deshalb eine klare Null-Toleranz-Linie bei diesen Phänomenen.

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