München heute:Queere Stadträte im Interview / Johnny Depp beim Tollwood

München heute: Seit fünf Jahren können gleichgeschlechtliche Paare heiraten.

Seit fünf Jahren können gleichgeschlechtliche Paare heiraten.

(Foto: Peter Kneffel/picture-alliance/dpa)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Anna Hoben

Der 30. Juni 2017 war ein besonderer Tag: für Beppo Brem, Marion Lüttig, Thomas Niederbühl, Micky Wenngatz und viele andere Menschen. An jenem Tag führte der Bundestagsbeschluss zur Ehe für alle dazu, dass sie endlich ihre Lebenspartnerin oder ihren Lebenspartner heiraten konnten. Brem, Lüttig, Niederbühl und Wenngatz sitzen alle im Münchner Stadtrat, sie sind vier von mindestens acht Stadträtinnen und Stadträten, die zur LBGTIQ-Community gehören. Die Queer-Quote in dem kommunalpolitischen Gremium ist damit deutlich höher als etwa im Bundestag.

Dies war auch der Anlass dafür, dass wir uns getroffen haben. Über eine Stunde haben wir im Rathaus gesprochen: darüber, was die Ehe für alle für sie verändert hat (SZ Plus). Über die Dinge, die trotz aller Fortschritte queerpolitisch noch zu tun sind. Darüber, wie der Erfolg der eigenen Bewegung und der Kämpfe auch zu Problemen führt - alle berichteten im Interview, dass sie jetzt immer häufiger zu hören bekommen: "Was wollt ihr denn noch?" Thomas Niederbühl erzählt davon, welche Reaktionen es gab, als er 1996 zum ersten Mal für die Rosa Liste in den Stadtrat einzog - eine Wählerinitiative, eigens gegründet, um die Interessen der queeren Community zu vertreten. Heute, sagt Niederbühl, würde er sich wahrscheinlich eine Partei suchen; denn die seien in den vergangenen Jahren viel offener geworden für diese Themen.

Meine Lieblingsstelle im Interview ist die, in der Niederbühl und Lüttig erzählen, wie sie früher gegen die Ehe gewettert haben. Lüttig aus feministischen Gründen: "Damals hätte ich gesagt: Hallo?! Wir wollen die Ehe abschaffen." Und Niederbühl: "Wenn mir 1996 jemand erzählt hätte, wir kämpfen für die Ehe - ich hätte gesagt: Spinnt ihr? Dieses bürgerliche Institut des 19. Jahrhunderts, das wollten wir auf keinen Fall." Tja, heute sind sie alle verheiratet.

DER TAG IN MÜNCHEN

Freistaat zahlt Millionen-Miete für Luxusbüros Innenminister Herrmann hat für seine Behörde offenbar einen zweiten Standort durchgeboxt zu einem Preis, der selbst intern als hart an der Schmerzgrenze eingestuft wird. Es hätte eine viel günstigere Alternative gegeben - doch die wollte man nicht (SZ Plus).

Ein bisschen Klassenkampf: Anwohner wehren sich gegen Gentrifizierung Giesinger lehnen das geplante Candid-Tor ab - weil der Bau nicht in das Viertel passe, dessen "Wertesystem sich noch nicht ausschließlich am Geld orientiert".

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Präsident der Musikhochschule überraschend abgewählt Er wollte die nach dem Skandal um Ex-Präsident Siegfried Mauser angeschlagene Institution neu aufstellen. Doch nun ist Bernd Redmann nicht wiedergewählt worden. Eine Frau soll seine Nachfolge antreten.

Kassiererin schlägt bewaffneten Räuber in die Flucht Die Frau schiebt die Pistole des Täters von sich weg und versucht ihn festzuhalten, als der Mann im Supermarkt Geld fordert.

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