Nach Empfang eines Antisemiten:Kritik an Trump aus eigener Partei

Nach Empfang eines Antisemiten: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (li.) hat den Rapper Kanye West, auch bekannt als Ye (re.) sowie Nick Fuentes (nicht im Bild) empfangen, weshalb es nun Kritik aus den Reihen der Republikaner hagelt.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (li.) hat den Rapper Kanye West, auch bekannt als Ye (re.) sowie Nick Fuentes (nicht im Bild) empfangen, weshalb es nun Kritik aus den Reihen der Republikaner hagelt.

(Foto: Timothy A. Clary/afp)

Der ehemalige US-Präsident hat neben dem umstrittenen Rapper Kanye West auch einen bekannten Rassisten begrüßt. Dafür verurteilen ihn nun manche Republikaner. Trump selbst weist die Vorwürfe zurück.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump, der bei der Präsidentenwahl 2024 wieder für die Republikaner antreten will, wird aus den Reihen seiner eigenen Partei für den Empfang des Rassisten Nick Fuentes in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida kritisiert.

"Ich denke nicht, dass es für einen Anführer, der ein Beispiel für das Land oder die Partei sein will, eine gute Idee ist, sich mit einem bekennenden Rassisten oder Antisemiten zu treffen", erklärte der Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, am Sonntag dem Sender CNN. Und der einflussreiche republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus, James Comer, sagte dem Sender NBC, Trump brauche ein besseres Urteilsvermögen bei der Frage, mit wem er zu Abend esse.

Das US-Justizministerium beschreibt Fuentes als jemanden, der Weiße für überlegen hält (Englisch: white supremacist). Er hatte an der Kundgebung von Trump-Anhängern am 6. Januar 2021 teilgenommen, die dem Sturm auf das Kapitol vorausgegangen war. Die Bürgerrechtsgruppe Anti-Defamation League erklärte zudem, Fuentes habe den Holocaust ins Lächerliche gezogen.

Trump erklärt, er kannte Nick Fuentes nicht

Trump erklärte auf seiner sozialen Plattform Truth Social, er habe Fuentes bei einem Empfang vergangene Woche kennengelernt, an dem auch der Rapper Ye, der auch unter seinem früheren Namen Kanye West bekannt ist, teilnahm. Auch Ye ist bereits wegen antisemitischer Äußerungen kritisiert worden. Trump erklärte, er habe sich mit Ye gut verstanden. Der habe sich bei ihm nicht antisemitisch geäußert und "nette Dinge" über ihn in der TV-Sendung des Fernsehmoderators und politischen Kommentators Tucker Carlson gesagt. "Warum sollte ich einem Treffen nicht zustimmen? Außerdem kannte ich Nick Fuentes nicht", schrieb Trump.

Der frühere US-Botschafter in Israel, David M. Friedman, twitterte: "An meinen Freund Donald Trump: Du bist besser als das. Auch ein Kennenlernen mit einem Antisemiten wie Kanye West und mit menschlichem Abschaum wie Nick Fuentes ist unannehmbar."

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