Konzert in Freising:Extravagante Klangfarbe

Lesezeit: 2 min

Die Problemlöser von "Aaapuz" (von links): Gerhard Gschlößl, Norbert Bürger und Matthias Schriefl. (Foto: Gerhard Richter)

Norbert Bürger stellt bei einer Tour mit der Band "Aaapuz" die erste CD der Jazz-Formation vor. Die selbst geschriebenen Songs sind originell und etwas schräg, die Besetzung mit E-Gitarre, Trompete und Posaune ist ungewöhnlich.

Von Petra Schnirch, Freising

Dass hier drei ziemlich verrückte Typen am Werk sind, zeigt schon der Name der Band: Aaapuz, ein Akronym für "Antwort auf alle Probleme unserer Zeit". Vermutlich haben sie sogar recht: Würden sich die Menschen darauf konzentrieren, Musik zu machen, wäre die Weltlage eine andere. Zumindest die drei Musiker Norbert Bürger, Gerhard Gschlößl und Matthias Schriefl halten sich an dieses Prinzip. Zusammengefunden haben sie sich 2018, an diesem Donnerstag, 9. März, präsentieren sie ihre erste CD im Furtner in Freising.

Es sind seine beiden Kollegen, die Norbert Bürger wieder zurück zur Musik gebracht haben. Vor fünf Jahren war der Freisinger Künstler erfolgreich als Kabarettist unterwegs, er hatte 2016 als "Bürger from the hell" das Scharfrichterbeil in Passau gewonnen, gehörte der Münchner Lach- und Schießgesellschaft an. Mit dem Ensemble befand er sich gerade auf einer Tour durch den Norden Deutschlands, als Gerhard Gschlößl anrief.

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Der Berliner, der aus Mainburg stammt, fragte Bürger, ob er nicht mitmachen wolle in einem Trio. Aus einem Impuls heraus habe er gleich zugesagt, erinnert sich Bürger, "obwohl ich total vergessen hatte, dass ich auch Musiker bin". Gschlößl, in der Jazz-Szene in Berlin etabliert, und der Allgäuer Matthias Schriefl, der in Köln lebt und schon verschiedene Jazz-Preise gewonnen hat, aber wollten mit ihm spielen. Jeder schrieb ein paar Nummern, und los ging es. Sie probten und gaben erste Konzerte.

"Jeder spinnt auf seine Art, es darf alles passieren"

Nach der Corona-Pause treten sie nun wieder auf. Nach Berlin und Nürnberg kommt das Trio nach Freising, präsentiert vom Jazzclub Hirsch in Moosburg. Danach geht es nach Walden und Görisried. Ihre Musik sei "im weitesten Sinne Jazz", sagt Norbert Bürger, sie basiere aber auch auf der Volksmusik verschiedener Länder, mit freien Klangimpressionen, schrägen Parts und "experimentellem Hochleistungssport". Sie alle seien sehr progressiv, "jeder spinnt auf seine Art", keiner sei festgelegt, "es darf alles passieren", so beschreibt der Freisinger Musiker das Zusammenspiel. Extravagant sei allein schon die Klangfarbe mit Trompete, Tuba und Flügelhorn (Matthias Schriefl), Posaune und Sousafon (Gerhard Gschlößl) und E-Gitarre (Norbert Bürger).

Bei der aktuellen Tour präsentieren die drei Musiker ihre erste CD "Aaapuz", erschienen beim Label "Trouble in The East". die Stücke wurden bei Auftritten in verschiedenen Jazzclubs aufgenommen. Die Konzerte seien ein Erlebnis, verspricht Bürger, und richteten sich nicht nur an ein intellektuelles Jazz-Publikum.

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Weiter geht es unterdessen auch mit Bürgers Band Haifisch. Geplant sind Auftritte in Würzburg und Mainz. Außerdem geht der Freisinger E-Gitarrist in diesem Jahr mit dem New Yorker Schlagzeuger Sean Noonan auf Tour und tritt unter anderem in Polen und Hamburg auf. Zurück auf die Kabarett-Bühne will Bürger vorerst nicht, zumindest nicht mit einem Soloprogramm. Vorstellen könnte er sich das nur in einem Ensemble. Was ihn dagegen reizt: Theater spielen.

Der Freisinger Künstler ist froh, wieder Konzerte geben zu können. Allerdings "ist es anders als vor Corona", sagt er. Die Leute seien zurückhaltender. Fürchteten sie zunächst die Ansteckungsgefahr, müssten viele jetzt wegen der hohen Energiekosten sparen, glaubt Bürger. "Es sind schwierige Zeiten für uns." Gerade dies sei jedoch ein Grund weiterzumachen. Es sei nicht auszudenken, wenn es keine Konzerte, keine Kultur mehr gäbe.

D as Konzert von Aaapuz im Furtner in Freising beginnt am Donnerstag, 9. März, um 20.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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