Koalition:Die Koalition der Widersprüche

Koalition: Die Parteichefs der Koalitionsparteien Lars Klingbeil (SPD, rechts) Ricarda Lang (Grüne) und Christian Lindner (FDP) bei der Pressekonferenz nach den Verhandlungen.

Die Parteichefs der Koalitionsparteien Lars Klingbeil (SPD, rechts) Ricarda Lang (Grüne) und Christian Lindner (FDP) bei der Pressekonferenz nach den Verhandlungen.

(Foto: Michael Kappeler/dpa)

Einen Preis für politische Eleganz werden SPD, FDP und Grüne nicht mehr gewinnen, aber zumindest ein paar Streitfragen sind geklärt. Als Bündnis für Arbeit kann sich die Koalition doch noch bewähren.

Kommentar von Daniel Brössler

Die Erfahrung lehrt, dass die Dauer von Verhandlungen keine automatischen Rückschlüsse auf die Güte ihrer Ergebnisse zulässt. Das Einzige, das mit der Stundenzahl verlässlich steigt, ist die Erwartungshöhe. In dieser Hinsicht hat die Ampelkoalition sich selbst übertroffen. Mit der Tagung ihres Koalitionsausschusses in Überlänge, unterbrochen von einem Kabinettsausflug nach Rotterdam, haben sich SPD, Grüne und FDP einen honorigen Mittelweg verbaut. Ein Resultat, das als irgendwie okay gewertet werden könnte, durfte eigentlich nicht mehr herauskommen. Zur Auswahl schienen nur noch der große Wurf zu stehen oder die große Blamage. Dazu passend versprach Bundeskanzler Olaf Scholz noch vor Abschluss der Textarbeit ein "Gesamtwerk, das die Mühe gelohnt haben wird" - den goldenen Schlüssel gewissermaßen zu einem Deutschland, das das Klima schont, wirtschaftlich stark bleibt, und das alles auch noch sozial gerecht.

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