Der FC Bayern und der Fall Mazraoui:Ein Statement und seine Geschichte

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Sie werden auch weiterhin miteinander über Fußball sprechen: FC Bayern-Trainer Thomas Tuchel (rechts) und der umstrittene marokkanische Verteidiger Noussair Mazraoui. (Foto: Laci Perenyi/Imago)

Der FC Bayern ringt lange um den richtigen Umgang mit dem Spieler Mazraoui nach dessen Post zum Krieg in Nahost und versucht in einer Stellungnahme, allen Aspekten gerecht zu werden. Der Profi darf bleiben - und Trainer Tuchel setzt nun auf die besondere Dynamik einer Fußballkabine.

Von Christof Kneer

Für einen Moment war Noussair Mazraoui einfach nur ein Sportler. Bei Joshua Kimmich werde es knapp, sagte Thomas Tuchel am Freitag vor dem Auswärtsspiel in Mainz, Kimmich sei krank und fühle sich "noch geschwächt". Anschließend trug der Trainer des FC Bayern weitere Sportbefreiungen vor, "Nous fällt aus, Serge fällt aus, Upa fällt aus, Rapha fällt aus", sagte Tuchel und platzierte den leicht verletzten Spieler Mazraoui für einen Moment auf derselben Bedeutungsebene wie die Spieler Gnabry (= Serge), Upamecano (= Upa) sowie Guerreiro (= Rapha). Ein Vorwurf der Verharmlosung wird sich daraus allerdings nicht konstruieren lassen, Tuchel war nach der Personalsituation gefragt worden und gab seine Antwort als zuständiger Sportlehrer. Alle, die das noch nicht gewusst hatten, erfuhren auf diesem Weg auch, dass es sich bei "Nous" um den Kabinennamen des Spielers Mazraoui handelte. Von der Kabine würde später noch die Rede sein.

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