Eiskunstlauf:Machtkampf: "Junge Wilde" wollen Verband führen

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Der ehemalige Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union: Udo Dönsdorf. Foto: Peter Kneffel/dpa (Foto: dpa)

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München (dpa) - Bei der Deutschen Eiskunstlauf-Union bahnt sich bei der Mitgliederversammlung am 10. September in München ein Machtkampf um die Führung im Verband an.

Zunächst hatte Stefan Steinmetz die Kandidatur für das Präsidentenamt angemeldet und angekündigt, nur gemeinsam mit Andreas Wagner und Ex-Spordirektor Udo Dönsdorf als Vizepräsidenten die DEU führen zu wollen.

Diese Ansage, sich nur als Trio wählen zu lassen, ist "der Anstoß" für eine kurzfristige Gegenkandidatur der früheren Eiskunstläufer Benjamin Blum, Tobias Bayer und Larissa Vetter, wie es in ihrer Mitteilung am Mittwoch hieß. Die Medizinerin und Unternehmensberaterin aus Ludwigshafen will für das Präsidentenamt kandidieren. Sie könnte die erste Frau an der Spitze der DEU werden.

Die jungen Bewerber, von denen keiner Älter als 40 Jahre ist, wollen den seit Jahren international nicht mehr besonders erfolgreichen Verband reformieren. "Wie wir das erreichen? Durch das Aufbrechen alter Strukturen, weg von individuellem Statusdenken und einer Politik hinter verschlossenen Türen hin zu transparenter Kommunikation", wird Vetter in der Mitteilung zitiert.

Geführt wird die DEU seit Juli 2006 als Präsident von Dieter Hillebrand. Der Jurist trat in der Öffentlichkeit in den vielen Jahren aber so gut wie nie in Erscheinung. Seine Vizepräsidenten waren zuletzt Florian Gerlach und Reinhard Ketterer. Der für Leistungssport zuständige Berliner Ketterer unterstützt die Kandidatur der drei jungen Bewerber: "Ich freue mich auf die jungen Wilden. Es kann ja nur besser werden."

© dpa-infocom, dpa:220831-99-578962/2

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