"Besorgte Bürger" und ihr Hang zum Rechtsextremismus
:Politische Apathie im Wohnzimmer
Wie konnte die AfD so erfolgreich werden? Der Sozialwissenschaftler Daniel Mullis analysiert die bundesdeutsche Befindlichkeit. Besonders ein Befund ist alarmierend.
Freizeit
:"Nirgends trifft man beim Wandern schwarze Menschen. Nicht mal in Afrika!"
Wandern, Klettern, Radfahren: Das sind bislang vor allem Hobbys für Weiße. Eine Berlinerin will das ändern – mit einem Outdoor-Klub speziell für schwarze Frauen.
Hommage an Harry Belafonte
:"Er hat nie etwas gegen seine Überzeugung gemacht"
Vor einem Jahr ist Harry Belafonte gestorben. Der Sänger und Schauspieler Ron Williams stellt verblüffende Gemeinsamkeiten fest - und gastiert mit einer persönlichen Hommage im Deutschen Theater in München.
MeinungUSA
:Diese Debatte ist das Resultat einer Lebenslüge
An den Universitäten des Landes wird erbittert über den Gazakrieg gestritten. Vielleicht war das überfällig. Gewiss kommen die Proteste für den Präsidenten zu einem schlechten Zeitpunkt.
Oldenburgisches Staatsschauspiel
:Brutal angekommen
Der polnische Regisseur Łukasz Ławicki erzählt in "Im Osten was Neues" von seinem Leben als "Ostblock-Ausländer" in Deutschland.
Umstrittene Ausstellung in München
:Ärger um Leni Riefenstahl
Eine Ausstellung mit Fotografien der NS-Regisseurin und ein zugehöriger Film stoßen in München auf Protest. Eine Diskussion im Filmmuseum wurde abgesagt.
Diskriminierung
:Wenn Schüler im Klassenchat Hass verbreiten
Besonders im vergangenen Herbst gab es viele Fälle von Israelfeindlichkeit und offenem Judenhass. Schulleiter meldeten aber auch rassistische Vorfälle, rechte Hetze und LGBTIQ-feindliche Äußerungen. Schülerinnen und Schüler sind sowohl Opfer als auch Täter.
Amerikanische Literatur
:Wir sind, was wir vergessen
Natasha Trethewey ist 19, als ihr Stiefvater ihre Mutter erschießt. Jahrzehnte später kehrt sie als hochdekorierte Dichterin zurück in die Heimat - und schreibt ein atemberaubendes Buch über Erinnern, Sprache und Rassismus.
Percival Everetts Roman "James"
:An diesem Roman führt kein Weg vorbei
Der amerikanische Schriftsteller Percival Everett adaptiert "Huckleberry Finn" - erzählt aus der Perspektive des geflohenen Sklaven Jim.
Antisemitismus und Rassismus
:Alles ist aufgewühlt
Die Frühjahrstagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zeigt: Neutralität gibt es beim Thema Antisemitismus nicht.
Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften
:Alles "woke"? Wie sich ein Verein für kritisches Denken selbst zerlegt
In der Skeptiker-Gruppe GWUP tobt ein heftiger Richtungsstreit darüber, ob man von bestimmten Themen besser die Finger lässt - weil sie zu politisch sind.
Nach Brandstiftung
:Solingens Angst vor dem "Schon wieder"
Der Brandanschlag 1993 machte die Stadt zum Symbol für rassistische Gewalt. 31 Jahre später sterben erneut vier Zuwanderer durch Brandstiftung. Was war das Motiv, rätseln nun viele verunsicherte Einwohner. Zu Besuch in einer verwundeten Stadt.
Das Politische Buch
:Gradmesser der Besatzungsherrschaft
Betreibt Israel in den besetzten Gebieten ein Apartheid-Regime? Plant man in Jerusalem also, "die Herrschaft einer rassischen Gruppe über eine andere rassische Gruppe zu errichten"? Der Völkerrechtler Kai Ambos versucht sich an einer Antwort.
MeinungPolizei
:Die falsche Toleranz bröckelt, immerhin
Gegen 400 Bedienstete wird wegen rassistischer oder anderer menschenfeindlicher Vorfälle ermittelt. Ein Grund zur Beunruhigung? Nicht unbedingt.
Angst vor der AfD
:Wir bleiben. Ist nämlich unser Land hier!
Nicht wenige denken ernsthaft darüber nach, Deutschland zu verlassen, sollte die AfD an die Macht kommen. Dabei braucht es genau diese Menschen.
Psychologie
:Im Herzen alle gut
Linke wie Konservative treiben die gleichen moralischen Empfindungen an: Sie wollen Schwächere schützen. Dass sie trotzdem so erbittert und unversöhnlich über viele Themen streiten, hat einen einfachen Grund.
Sprachliche Diskriminierung
:Frau Sowieso und Herr Mosár
Im Gastbeitrag schreibt Hasnain Kazim über falsche Aussprache von ausländischen Namen und Respekt. SZ-Leser zeigen Verständnis - und wie falsch ihre Namen verstanden werden.
Großbritannien
:Das Rassismus-Problem der Tories
Ein Großspender der Partei beleidigt eine schwarze Abgeordnete, andere äußern sich ebenfalls rassistisch oder islamophob. Premierminister Sunak gerät in Bedrängnis.
MeinungGedenken
:Rassismus ist nicht mehr nur anderswo
Der "Tag gegen Islamophobie" und der "Tag gegen Rassismus" sind Anklage-, Mahnungs- und Erinnerungstage. Und sie sind wichtig, tragen sie doch zu einer gesellschaftlichen Sensibilisierung bei.
Lenggries: Internationalen Wochen gegen Rassismus
:Rundgang für die Demokratie
Der Deutsche Städtetag und die Stiftung gegen Rassismus rufen im März bundesweit zu den internationalen Wochen gegen Rassismus auf. Aus diesem Anlass wollen sich Lena Kinshofer, Julia Kast und Anna Landscheid aus Lenggries in ihrer Heimatgemeinde ...
"Black Romeo" - Rassismus im klassischen Ballett
:"Menschen sind keine Farbe"
Osiel Gouneo, Erster Solist am Bayerischen Staatsballett, hat ein Buch geschrieben über seinen Weg als Afrokubaner in der Welt des klassischen Tanzes. Ein Gespräch über seine Erfahrungen mit strukturellem Rassismus, Traumrollen, Vorbilder - und über den weisen Rat seines Großvaters.
Rassismus
:Frankreichs neue Piaf
Aya Nakamura ist die meistgehörte französische Künstlerin, sie hat sogar den Rekord von Édith Piaf gebrochen. Doch den Rechtsidentitären im Land ist sie nicht französisch genug, um bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele zu singen.
Das Politische Buch
:Ressentiment im Parlament
Antimuslimischer Rassismus ist nicht nur im Alltag, sondern auch in fast allen deutschen Parteien verbreitet. Imad Mustafas Studie zeigt, wie die AfD den Diskurs mit großem Erfolg vereinnahmt hat - und dass die Reaktion darauf im Bundestag nicht immer hilfreich ist.
Festival im Sinne der Demokratie
:München feiert ein Festival gegen Rassismus
Von 11. bis 24. März gibt es ein Programm mit Lesungen, Stadtführungen, Filmen, Vorträgen und mehr in nahezu allen Stadtteilen, von der Innenstadt bis nach Laim, Neuhausen und Hadern.
Hip-Hop-Ausstellung in Frankfurt
:Die Platin-Revolution
Die Frankfurter Schirn blickt zurück auf 50 Jahre Hip-Hop. Dabei feiert sie die Milliardenbranche, als sei sie noch immer eine subversive Gegenkultur.
Dialog für Demokratie und gegen Rechtsextremismus
:"Sei ein Mensch!"
Die Stadt startet eine Kampagne für Demokratie und gegen Rechtsextremismus, zusammen mit Institutionen aus Gesellschaft und Wirtschaft. Eine der Forderungen an die Politik lautet: verbal abrüsten.
Sprache und Rassismus
:Ich heiße nicht Pimmelgruber
Deutsche Medien nennen mich "Hasen", "Hasenin" oder auch "Hasnaim": Ist das Rassismus oder Blödheit? Jedenfalls: Leute, bitte gebt euch mehr Mühe, okay?
Demos in Würzburg und Nürnberg
:Tausende demonstrieren gegen rechts
In Würzburg und Nürnberg kommen am Wochenende mehr als 10 000 Menschen zusammen, um ein Zeichen gegen Diskriminierung, Rassismus und rechte Gewalt zu setzen.
Asylpolitik
:Still leben
Proteste gegen eine Unterkunft für Geflüchtete brachten Upahl in Mecklenburg in die Schlagzeilen. Dann zogen die ersten ein - und alles blieb ruhig. Besuch bei Menschen, die keinen Ärger machen wollen, sondern zum Beispiel Kunst.
Reden wir über Geld
:"Nach außen bin ich stark, aber insgeheim leide ich"
Fiona May gewann bei Olympia Medaillen. Heute sitzt sie im Aufsichtsrat des Sportartikel-Herstellers Puma und prüft, unter welchen Bedingungen dessen Produkte entstehen. Der Weg dorthin war für sie nicht immer einfach.
Regisseur İlker Çatak im Interview
:"Ich habe vor Wut geweint"
İlker Çatak ist mit "Das Lehrerzimmer" für Deutschland im Oscar-Rennen - und dennoch sauer: Der Regisseur wirft den Medien rassistische Berichterstattung zu seiner Nominierung vor. Ein Gespräch.
Christoph Kellers neuer Roman
:Ein Kontinent verschwindet
"Afrika fluten" - der Schweizer Autor Christoph Keller ist im Deutschen Museum auf das Manuskript eines Ingenieurs gestoßen, der Europa ohne Rücksicht auf Verluste neu formen wollte.
Debütroman "Weiße Wolken"
:Ich hätte da noch ein Problem
Mikroaggressionen, mentale Überlastung, Kritische Theorie: Zwei Schwestern kämpfen sich in Yandé Secks Debüt "Weiße Wolken" durch das Großstadtleben und das Begriffsdickicht von heute.
Rechtsextremismus
:Was wusste Peter St.?
Im September 1991 brannte im Saarland ein Asylbewerberheim, Samuel Yeboah starb. Ein Neonazi wurde bereits verurteilt, er soll das Feuer gelegt haben. Jetzt steht ein weiterer Mann vor Gericht.
Das Politische Buch
:Mit allergrößter Macht
Donald Trump bald wieder in Washington? Wie konnte es so weit kommen? Annika Brockschmidt erklärt es einleuchtend und präzise mit der Jahrzehnte dauernden Radikalisierung der Republikanischen Partei. Arthur Landwehr versucht es mit einer gesamtgesellschaftlichen Analyse der "zerrissenen Staaten".
Klassiker von Michael Ende
:Verlag streicht N-Wort in "Jim Knopf"
Keine dicke Lippe mehr - aber auch keine Pfeife: Der Thienemann-Verlag ändert Textstellen des Klassikers. Auch die Illustrationen werden in der Neuausgabe anders aussehen.
Anschlag in Hanau
:„Ein stilles Gedenken, was soll das sein?!“
Vier Jahre nach dem Anschlag in Hanau kämpfen Angehörige und Überlebende für ein Erinnern – und gegen Rassismus weltweit. Wie sie sich aus der Opferrolle befreien.
Rathaus-Politik
:Rassismus gegen Muslime bekämpfen
Grün-Rot und Linke wollen muslimisches Leben in München sichtbarer machen. Die Stadt soll etwa alljährlich ein Fastenbrechen veranstalten.
Bayerische Polizei ermittelt
:Möglicherweise weitere Rassismus-Vorfälle beim Fasching
In Landsberg am Lech sorgten einige Männer mit "Ausländer raus"-Rufen für einen Eklat. Ähnliche Parolen soll es auch in Niederbayern und der Oberpfalz gegeben haben.
Jahrestag Hanau-Attentat
:Der Überlebende
Beim Attentat in Hanau vor vier Jahren verlor Etris Hashemi seinen Bruder, er selbst wurde schwer verletzt. Seitdem kämpft der 27-Jährige gegen Rassismus und dafür, dass sich das Land verändert.
Diskriminierung im Berufsleben
:Wer ist denn Ihr Chef, bitte?
Richy Ugwu hat erfolgreich mehrere Unternehmen gegründet. Wenn er auf Auswärts-Meetings ist, wird er jedoch regelmäßig für einen Angestellten gehalten. Über Mikroaggressionen und Alltagsrassismus im Berufsleben - und wie sie überwunden werden können.
Rechtsruck
:Wird es Zeit für einen Plan B?
Seit die Rechten in Deutschland immer mehr Erfolg haben, fühlen sich viele von Diskriminierung betroffene Menschen nicht mehr sicher. Was tun? Das Land verlassen? Dagegen halten?
Polizei ermittelt
:Ausländerfeindliche Sprüche und rassistische Plakate beim Fasching
"Ausländer raus"-Parolen, Blackfacing und menschenverachtende Witze: Der bayerische Fasching wird derzeit von Diskriminierung überschattet.
Das Politische Buch
:Protokoll eines Versagens
Beim Terroranschlag von Hanau verlor Çetin Gültekin seinen Bruder. Vier Jahre später schreibt er ein Buch über seinen Kampf für Aufklärung - und gegen das Vergessen.
Psychologie
:Warum radikalisieren sich junge Menschen über Tiktok so schnell?
Die Auswirkungen der Plattform auf die Meinungsbildung werden vielfach unterschätzt, sagt Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank - und rät zu: mehr Tiktok!
"Die Farbe Lila" im Kino
:Tanzen gegen den Schmerz
Dieser Kinofilm ist kein Remake von Steven Spielbergs Klassiker, sondern die Verfilmung der Musical-Version: "Die Farbe Lila" erzählt eindrucksvoll vom Rassismus in den Südstaaten.
Kundgebung gegen Rechtsextremismus
:München plant ein "Lichtermeer" für die Demokratie
"Gegen Rassismus, Antisemitismus und Hetze": Auf der Theresienwiese sollen sich am Sonntag Menschen mit Kerzen und Lampen versammeln, um gegen Rechtsextremismus und die AfD zu protestieren. Die Organisatoren wollen diesmal bewusst die breite Mitte der Gesellschaft ansprechen.
Comics gegen Antisemitismus
:"Das Trauma und die Trauer sind unerträglich"
Ein in Erlangen gestartetes Comic-Projekt fragt "Wie geht es Dir?" 42 Zeichnerinnen und Zeichner reagieren mit der Kraft des Dialogs auf den Überfall der Hamas und den Gaza-Krieg.
MeinungFrankreich
:Die Souffleuse des Chaos schürt den Protest
Das Verfassungsgericht zerpflückt das harte Einwanderungsgesetz der Regierung. Und davon profitiert eine Kraft, die sich bemüht, das ganze Land aufzuwiegeln.
Großdemo gegen rechts
:Welche Reden nicht gehalten wurden
Die Demo gegen rechts musste am Sonntag vorzeitig abgebrochen werden, viele Wortbeiträge blieben so ungehört. Die SZ hat sie gesammelt und in Auszügen zusammengefasst.